90 Jahre Jahnhütte

 

Mit einem gemütlichen Beisammensein feiert der Schmalkalder Verein Turnvater Jahn am Samstag das 90-jährige Bestehen der Jahnhütte an den Neuhöfer Wiesen. Wanderführer laden Interessierte zu zwei geführten Wanderungen zum Domizil ein.

 

Die Jahnhütte an der Neuhöfer Wiese, am Rennsteig nahe Rotterode, wird in diesem Jahr 90 Jahre alt. Am Samstag gibt es Bratwurst, Bier und Blasmusik. Foto: Sascha Willms

    

„Es steht ein Hüttlein hoch droben auf dem Hang“ – die Volksweise, aus der der Meininger Chorleiter, Matthias Bretschneider, einen Chorsatz komponierte, ist der Friedrich-Ludwig-Jahn-Hütte“ am Rennsteig gewidmet. Zwei geführten Wanderungen am Samstag geben einen Anlass, es auf dem Weg zum Domizil des Schmalkalder Jahnvereins zu trällern. Die Treffpunkte sind, um 11 Uhr, auf der Rotteroder Höhe und am Schwimmbad in Struth-Helmershof, so ein Vereinssprecher.

Interessierte können sich dabei ganz auf Wanderführer des Vereins verlassen und sich einer der beiden Gruppen anschließen, die nach circa anderthalb Stunden die Hütte an den Neuhöfer Wiesen erreichen werden. Dort trafen sich im Jahr 1932 auch Mitglieder des „Schmalkalde-Felda-Gau“ der Deutschen Turnerschaft, als sie den Bau einer Schutzhütte beschlossen. In weniger als einjähriger Bauzeit wurde die einfach ausgestattete Schutzhütte mit zwei Schlafräumen und einem Aufenthaltsraum für rund 25 Personen sowie einer kleinen Küche errichtet. Später kam ein weiteres Haus mit Schlaf- und Lagerräumen und weitere Bauten dazu.

Heute ist die Jahnhütte ein weit über Thüringens Grenzen bekanntes Domizil, wo am Wochenende und nach Absprache auch unter der Woche Wanderer, Schulklassen und Gäste aus aller Welt empfangen werden. Von der Herzlichkeit und der gemütlichen Atmosphäre des sanften Tourismus auf den Schultern von Ehrenamtlern können sich Besucher am Wochenende persönlich überzeugen. Ab 13 Uhr spielt die Feuerwehrkapelle Floh-Seligenthal auf und es gibt Thüringer Bratwürste, Brätel und Bier. So rasten die Menschen am Rennsteig nun schon neun Jahrzehnte. Dem ersten Hüttenwirt, Hermann Göring, aus Steinbach-Hallenberg, folgte übrigens 1941 Franz Stuber, die Jahnhütten-Legende aus Asbach. Sein täglicher und steiler Weg von seinem Haus heißt heute Stuber-Stieg. Der anspruchsvolle Weg sei allerdings nur erfahrenen Wandern empfohlen.

Eine der Anekdoten, die sich um seine Person ranken, begann an einem Tag im Jahr 1944. Zwölf französische Kriegsgefangene, die sich aus einem Lager in Tambach-Dietharz in die Hütte geflüchtet hatten. Stuber hielt dicht, ging nach Hause, holte Kartoffeln und bereitete ihnen ein Essen. Was dereinst aus ihnen wurde, sei allerdings unbekannt, steht in der Chronik des traditionsreichen Vereins. Die Mitglieder freuen sich am Samstag auf viele Besucher.

Nur ein Beispiel! Kein eigener Beitrag, "geklaut" siehe Quelle: insuedthueringen.de